Zeit, die Cloud hinter sich zu lassen: Tether-CEO kündigt Open-Source-Passwortmanager für lokale Nutzung nach massivem Online-Datenleck an

Der CEO des Stablecoin-Emittenten Tether, Paolo Ardoino, erklärte in seinem neuesten Social-Media-Beitrag, dass es an der Zeit sei, Passwörter nicht mehr in der Cloud zu speichern. Gleichzeitig kündigte er den bevorstehenden Start eines lokal betriebenen Passwort-Managers namens PearPass an. 

„Die Cloud hat uns erneut im Stich gelassen“, schrieb Ardoino in seinem X-Post am Donnerstag und bezog sich dabei auf das massive Passwort-Leak von großen IT-Plattformen am Vortag. „16 Milliarden Passwörter wurden gerade geleakt. Es ist Zeit, die Cloud hinter uns zu lassen.“

Am Donnerstag wurde bekannt, dass 16 Milliarden Passwörter von Apple, Facebook, Google, Regierungsdiensten und anderen sozialen Medienplattformen geleakt wurden – laut einem Bericht von Forbes handelt es sich dabei vermutlich um den größten Datenverstoß aller Zeiten.

Online-Sicherheitsexperten beschrieben das Leak als eine „Blaupause für massenhafte Ausbeutung“, da Kriminelle die gestohlenen Informationen nutzen könnten, um Hacks oder Phishing-Angriffe zu starten, berichtete Cybernews .

Der Tether-CEO erklärte, dass genau solche Schwachstellen in cloudbasierter Sicherheit der Grund seien, warum das Unternehmen PearPass entwickelt habe – einen „vollständig lokalen, quelloffenen“ Passwort-Manager. Das bedeutet, dass alle Daten, einschließlich Passwörter und Verschlüsselungsschlüssel, ausschließlich auf dem Gerät des Nutzers gespeichert werden, ohne jegliche Abhängigkeit von Cloud-Speichern.

„Keine Cloud. Keine Server. Keine Leaks. Niemals“, schrieb Ardoino und fügte hinzu, dass PearPass in Kürze veröffentlicht werde.

Tether, der Emittent des weltweit größten Stablecoins USDT, hatte zuvor bereits Pear Credit, eine Peer-to-Peer-Kreditplattform, in Zusammenarbeit mit Holepunch und Synonym im Jahr 2022 eingeführt. Ob PearPass in irgendeiner Weise mit der P2P-Plattform verbunden sein wird, ist bislang nicht bekannt.

Im vergangenen Monat kündigte Ardoino außerdem an, dass Tether an Tether AI arbeitet – einer quelloffenen AI-Laufzeitumgebung, die auf jeder Hardware oder jedem Gerät laufen und sich über das Wallet Development Kit (WDK) von Tether mit Krypto-Zahlungen integrieren lassen soll.

Der Tether-CEO  erklärte in einem aktuellen Podcast-Interview mit Anthony Pompliano, dass seine Vision darin bestehe, Technologien zu entwickeln, die auch im schlimmsten Fall funktionieren – etwa im Falle eines Dritten Weltkriegs.

„Wenn wir in einem Katastrophenszenario leben, müssen wir in der Lage sein, Technologie zu haben, die zuerst lokal funktioniert“, sagte Ardoino. „Meine Mission ist es zu beweisen, dass man großartige Technologie bauen kann, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt … das ist es, was wir mit Holepunch, mit unserer AI-Plattform und mit allem anderen entwickeln.“