USA: Darum scheitern drei Krypto-Gesetze im Kongress

USA: Darum scheitern drei Krypto-Gesetze im Kongress

Gleich drei Krypto-Gesetze sind gestern in den USA gescheitert. Abgeordnete des Repräsentantenhauses stimmten überwiegend gegen die geplanten Verordnungen und verhinderten damit einen zentralen Plan der US-Regierung.

Kurz vor der Abstimmung äußerte sich der Abgeordnete Bryan Steil noch zuversichtlich. Nur wenige Stunden später war klar: Die Abgeordneten im US-Unterhaus hatten mehrheitlich gegen die drei Gesetze gestimmt.

🚨 210 DEMOCRATS & 13 REPUBLICANS VOTED AGAINST CRYPTO CLARITY

❌ Crypto Genius Act

❌ Clarity for Payments Act

❌ Anti-CBDC Surveillance Bill

They said NO to:
– Clear rules
– Innovation
– Financial freedom

But guess what?

YOU CAN’T STOP THE BITCOIN TRAIN pic.twitter.com/EP02NeTbDU

— Wise Advice (@wiseadvicesumit) July 16, 2025

Genauer gesagt geht es um den GENIUS Act, der Stablecoins reguliert, den CLARITY Act, der für eine rechtliche Einstufung der Kryptowährungen in unterschiedliche Kategorien sorgt und um den Anti-CBDC Surveillance State Act, der die Etablierung einer CBDC verhindern soll.

Öffentliche Aufzeichnungen belegen: 223 Politiker stimmten gegen die Verabschiedung der Gesetze, während nur 196 Personen ihre Zustimmung gaben. 13 Abgeordnete enthielten sich.

Die drei Entwürfe sollten die USA dabei unterstützen, zum globalen Zentrum der Krypto-Industrie zu werden. US-Präsident Donald Trump zeigte sich als ausgesprochener Unterstützer der Verordnungen – er hofft auf ein starkes Wirtschaftswachstum.

Bis zur gestrigen Abstimmung galten die Entwürfe als überparteilich. Im Vorfeld hatten sich Politiker beider politischen Parteien engagiert, um die Gesetze zu verabschieden. Bei der Abstimmung trat die Demokratische Partei jedoch als geschlossener Block auf – 210 Politiker lehnten die Verordnungen ab, zwei enthielten sich.

Die Argumente der Demokraten sind altbekannt. Sie befürchten Schaden für Anleger durch einen geringen Verbraucherschutz. Außerdem berge Krypto Risiken für die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten von Amerika und die Gesetze öffnen Tür und Tor für Korruption – insbesondere für Präsident Trump.

Konservative Republikaner stimmen gegen Crypto Week

Noch letzte Woche zeigte sich die US-Regierung optimistisch. Schließlich haben die Republikaner im Repräsentantenhaus die Mehrheit der Sitze inne. Das Komitee für Finanzdienstleistungen im Repräsentantenhaus verkündete die Crypto Week – ein Zeitraum von fünf Tagen, in dem man aufsehenerregend drei Krypto-Gesetze verabschieden wollte.

Dass die Crypto Week überhaupt scheitern konnte, ist auf die Nein-Stimmen von 13 Republikanern und die Enthaltung elf weitere Republikaner zurückzuführen. Mit einer einfachen Mehrheit von 218 Stimmen hätte die regierende Partei alle drei Gesetze erfolgreich verabschieden können.

Auf X zeigen sich große Teile der Krypto-Szene entrüstet über diese Entscheidung. Viele Personen vermuten hinter den Gegenstimmen kryptofeindliche Politiker. Tatsächlich ist das genaue Gegenteil der Fall.

Die Kritiker der drei Verordnungen stammen zu großen Teilen aus der republikanischen Gruppierung Freedom Caucus, die als besonders konservativ gilt. Diese Politiker bezeichnen sich teilweise explizit als Krypto-Befürworter. Prinzipiell scheint der Wille für eine Zustimmung gegeben – anders als bei den demokratischen Gegnern.

Im Detail seien diese Personen mit den Gesetzen jedoch unzufrieden. Marjorie Taylor Greene erklärte etwa, dass der GENIUS Act ebenfalls eine Verbotsklausel für CBDCs enthalten müsste. Weil Anpassungen der Entwürfe vom Sprecher des Unterhauses, Mike Johnson, blockiert wurden, stimmte sie gegen die drei Gesetze, die man in einer Abstimmung zusammengefasst hatte.

I just voted NO on the Rule for the GENIUS Act because it does not include a ban on Central Bank Digital Currency and because Speaker Johnson did not allow us to submit amendments to the GENIUS Act.

Americans do not want a government-controlled Central Bank Digital Currency.… pic.twitter.com/NnkeIOH0dE

— Rep. Marjorie Taylor Greene🇺🇸 (@RepMTG) July 15, 2025

Ihre republikanische Kollegin Anna Paulina Luna stimmt dieser Einschätzung zu. Sie erkennt das Risiko der Herstellung einer CBDC über die Hintertür. Greene und Luna möchten eine digitale Zentralbankwährung unbedingt verhindern.

Einigung über Crypto Week gelingt nach Intervention durch Trump

US-Präsident Trump gab auf Truth Social bekannt, nach der gescheiterten Abstimmung persönlich interveniert zu haben. Unter den Nein-Stimmen habe er nach kurzen Konversationen bereits elf der zwölf nötigen zusätzlichen Abgeordneten von Zustimmung in der nächsten Wahl überzeugen können.

In einer erneuten Abstimmung soll die Crypto Week noch am heutigen Vormittag ein erfolgreiches Ende nehmen.