Es sollte ein bedeutender politischer Coup werden, doch der Plan ging nicht auf: Die Crypto Week ist gestern im US-Kongress gescheitert. Vertreter des Repräsentantenhauses stimmten gegen drei neue Krypto-Verordnungen, die eigentlich in dieser Woche verabschiedet werden sollten. CoinPro erklärt, warum sogar Republikaner gegen die Entwürfe stimmten.
Crypto Week scheitert: US-Politiker blockieren Kryptogesetze
Das Vorhaben der US-amerikanischen Gesetzgebung, eine Crypto Week umzusetzen, ist nach Abstimmungen im Kongress gescheitert, wie Aufzeichnungen aus dem Parlament zeigen. Erst letzte Woche hatte das Komitee für Finanzdienstleistungen im Repräsentantenhaus freudig die Crypto Week verkündet. Drei bedeutsame Verordnungen sollten allein in dieser Woche von der Legislative abgesegnet werden.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von X. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen
Innerhalb von nur fünf Tagen drei neue Gesetze zu bestätigen, wäre eine enorme Leistung gewesen. Laut Angaben des Komitees plante man, die Bedeutung der USA für die Kryptobranche so massiv anzuheben. Die abstimmungsberechtigten Politiker wollten die Forderung des US-Präsidenten Donald Trump umsetzen, die Vereinigten Staaten von Amerika zum Krypto-Zentrum der Welt zu machen.
Zu viele Abgeordnete des Unterhauses weigerten sich jedoch, diesen Forderungen nachzukommen. Beinahe sämtliche Vertreter der Demokratischen Partei stimmten gestern gegen die drei Gesetze – 210 Personen an der Zahl. Weitere zwei Enthaltungen kamen von demokratischer Seite.
Republikanische Abgeordnete stimmten den Gesetzen überwiegend zu. Die 196 Ja-Stimmen reichten für eine Verabschiedung der Krypto-Gesetze allerdings nicht aus. 13 Republikaner stimmten gegen die Gesetze. Weitere elf Abgeordnete enthielten sich.
Krypto-Befürworter zeigen sich auf sozialen Netzwerken überwiegend negativ vom Scheitern der Verordnungen beeindruckt.
Warum scheiterte die Crypto Week?
Es stellt sich die Frage, warum die Crypto Week überhaupt so aufsehenerregend scheitern konnte. Das US-Repräsentantenhaus verfügt über eine Mehrheit von 220 republikanischen Abgeordneten, die den Plänen der ebenfalls republikanischen Regierung üblicherweise zustimmen.
Ausserdem hatten alle drei Verordnungen in der Vergangenheit bereits Unterstützung durch demokratische Politiker erhalten. Erst am Montag berichtete CoinPro über die Gesetzesentwürfe.
GENIUS Act, CLARITY Act und Anti-CBDC Surveillance State Act sollten für mehr Transparenz, institutionelle Verfügbarkeit und staatliche Anerkennung gegenüber Krypto sorgen. Besonders die Krypto-Industrie gilt als Profiteur der Verordnungen.
Gegner aus den republikanischen Reihen stammen vor allem aus dem konservativen Parteiflügel des Freedom Caucus. Marjorie Taylor Greene, ein ehemaliges Mitglied dieser innerparteilichen Gruppe, erklärte auf X, dass sie mit dem genauen Gesetzeslaut des GENIUS Acts unzufrieden sei.
Um das Stablecoin-Gesetz guten Gewissens verabschieden zu können, müsse dies explizit ein CDBC-Verbot enthalten. Anpassungen des Entwurfs seien vom Sprecher des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, blockiert worden.
“Die Amerikaner wollen keine von der Regierung kontrollierte digitale Zentralbankwährung. Die Republikaner haben die Pflicht, CBDCs zu verbieten”, so Greene.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von X. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen
Der Anti-CBDC Surveillance State Act, ein vom GENIUS Act gesonderter Entwurf, hat ein Verbot von CBDCs zum Ziel. Dieses gehörte ebenfalls zu den drei Gesetzen, über die abgestimmt wurde. Greene geht davon aus, dass dies nicht ausreichend sei.
Greene ist nicht die einzige Politikerin, die derartige Kritik äussert. Auch ihre republikanische Kollegin Anna Paulina Luna vermutet , dass die Gesetze so geschrieben sind, dass sie CBDCs durch eine Hintertür ermöglichen.
Weitere Republikaner wollen die drei Krypto-Verordnungen zusammenfassen, um dem Kongress mehr politische Macht einzuräumen und blockierten deshalb die Verabschiedung.
Darum lehnen Demokraten die US-Kryptogesetze ab
Vertreter der Demokratischen Partei begründen ihre Nein-Stimmen mit ihrer generellen Kritik, die sie schon seit Jahren an Kryptowährungen und der zugehörigen Industrie äussern.
So sei kein Verbraucherschutz gegeben. Zudem entstünden nationale Sicherheitsrisiken durch eine steigende Verbreitung der Kryptowährungen. Ausserdem bieten die Gesetze zu viel Raum für Korruption, von dem insbesondere US-Präsident Donald Trump profitieren wolle.
Weitere Demokraten kritisierten, dass die Gesetze auf die Kryptobranche ausgerichtet seien und Privatanlegern zu viel Schaden entstünde. Je nach politischer Zugehörigkeit unterscheiden sich die Hintergründe für die Ablehnung also deutlich.
