Letztes Jahr richtete Cardano ein dezentrales Verwaltungssystem ein. Nun führt das Konzept zu einem Konflikt in der Nutzergemeinde. Ein bekannter Wal kritisiert Gründer Charles Hoskinson und möchte Input Output als Entwickler der Blockchain ablösen. Infolgedessen ruft er die Nutzer dazu auf, dieses Konzept über Abstimmungen durchzusetzen. Der Hintergrund sei laut Hoskinson in Wahrheit banal.
Cardano im Konflikt: Darum kritisiert ein Wal Gründer Hoskinson
Cardano befindet sich aktuell im starken Konflikt zwischen Befürwortern und Gegnern der Input Output Group (IOG), die als Hauptentwickler der Cardano-Blockchain auftritt. An ihrer Spitze steht Geschäftsführer Charles Hoskinson, Mitgründer von Ethereum und Gründer von Cardano.
Eine öffentliche Auseinandersetzung wurde von einem Nutzer angestossen, der auf X ein Konto mit dem Namen Cardano_Whale unterhielt. Inzwischen ist dieses Nutzerkonto allerdings gelöscht.
Der Wal (ein Szene-Ausdruck für Grossinvestoren) trat auch im Cardano-Forum wortgewaltig auf. In einem Beitrag kündigte er dort an, jeden Antrag konsequent abzulehnen, der von der Input Output Group stammt.
Seit dem 1. September 2024 nutzt Cardano ein dezentrales Verwaltungssystem . Entwickler Input Output kann infolgedessen keine eigenmächtigen Entscheidungen mehr treffen. Anträge werden auf der Webseite Gov.tools veröffentlicht und Cardano-Halter können über diese abstimmen.
Cardano_Whale erhielt nicht zuletzt einige Aufmerksamkeit durch die Cardano-Gemeinschaft, da er mit sechs Millionen ADA eine bemerkenswerte Stimmkraft hat. Der Wert der Coins summiert sich bei der aktuellen Marktlage auf 4,2 Millionen US-Dollar.
“Ich habe mich dazu entschieden, Anträge von Input Output nicht länger zu unterstützen”, schrieb der Wal in einer Erklärung .
Er zeigt sich generell enttäuscht von der Arbeit der Entwickler. Um diese kritische Lage zu beheben, müsse die Gemeinschaft zusammenkommen und den Wunsch nach neuen Entwicklern durchsetzen, schrieb er.
“Wir befinden uns in einer Situation, in der die Gründungsorganisation seit Jahren nicht viel geleistet hat und enorme Geldsummen beantragt, um diese Show der Vernachlässigung weiter am Leben zu halten.”
Damit kritisiert er den Kurs des Cardano-Gründers Charles Hoskinson, dessen Meinungen für die IOG massgeblich sind. Anleger forderte der Nutzer dazu auf, ihn bei der Ablehnung sämtlicher IOG-Anträge zu unterstützen.
Die IOG könne so generell blockiert werden und ihren Willen über die Zukunft der Blockchain nicht länger durchsetzen. Möglich ist das durch sogenannte DReps – Repräsentanten, der Gemeinschaft, denen Anleger ihre Stimmrechte verleihen können.
So reagiert Charles Hoskinson auf die Kritik der ADA-Gemeinde
Cardano-Gründer Charles Hoskinson reagierte gestern in einem Video auf die Vorwürfe. Die Kritikpunkte des Nutzers verwarf er. Sie seien nichtig. Die IOG habe ihre versprochenen Arbeiten stets geliefert.
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Tatsächlich schreitet die Entwicklung von Cardano nur langsam voran. Cardano und die IOG haben eine entsprechende Reputation aufgebaut. Gleichzeitig gilt die Arbeit der Entwickler als robust und deutlich weniger fehleranfällig als die konkurrierender Smart-Contract-Plattformen.
So wurde Cardano bereits 2015 gegründet, die Blockchain 2017 nach zweijähriger Entwicklung gestartet und erst 2021 kamen die grundlegenden Smart Contracts hinzu.
Hoskinson bemüht sich, klarzustellen, dass viele Innovationen auf dem Weg seien. Die Entwicklung der Blockchain sei keinesfalls inst Stocken geraten.
“Viele Innovationen befinden sich in der Pipeline. Von (…) Midnight bis hin zu Innovationen wie Mithril und grossen Plutus-Verbesserungen.”
Der 37-jährige US-Amerikaner vermutet hinter der Kritik den Auswuchs einer persönlichen Fehde. Jahrelang sei der Wal ein aktiver Unterstützer gewesen. All das habe sich geändert, nachdem die IOG vorgeschlagen hat, ADA im Wert von 100 Millionen US-Dollar zu verkaufen, um diese gewinnbringend in Bitcoin und Stablecoins anzulegen.
“Es geht hier um das Ego. Um Emotionen. Er wurde konfrontiert und ist nun wütend”, erläutert Hoskinson.
Anders als der Wal behauptete, ist der Cardano-Kurs durch einen Verkauf im Wert von 100 Millionen US-Dollar nicht gefährdet. Hoskinson vermutet zudem, dass der Nutzer seine Position mittels Chat-GPT verteidigte und deshalb wenig ernst zu nehmen sei.
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