Er hat Krypto-Anleger um Milliarden geprellt, war monatelang auf der Flucht – doch den US-Behörden konnte er nicht entwischen. Jetzt drohen dem als „Crypto-King“ berüchtigten Südkoreaner Do Kwon mehr als 130 Jahre Haft. Kann sein Schuldgeständnis daran etwas ändern?
Terra/LUNA: Do Kwon überrascht mit Schuldeingeständnis
Das letzte Kapitel im Drama rund um Terra/Luna und Krypto-Milliarden-Betrüger Do Kwon hat begonnen: Der Mitgründer von Terraform Labs steht heute vor einem US-Bundesgericht in Manhattan – und zieht dort sein bisheriges „nicht schuldig“-Plädoyer offiziell zurück. Sprich: Do Kwon bekennt sich überraschenderweise schuldig – der Krypto-Betrüger hat offenbar einen Deal mit der Staatsanwaltschaft ausgehandelt! Der Schritt markiert einen entscheidenden Wendepunkt in dem Verfahren – denn ursprünglich sollte es erst Anfang 2026 weitergehen.
„Der Mitbegründer von Terraform Labs, Do Kwon, wird sich voraussichtlich am Dienstag vor einem Bundesgericht in Manhattan wegen Betrugsvorwürfen der USA im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch von TerraUSD im Jahr 2022 schuldig bekennen, durch den ein Wert von 40 Milliarden Dollar vernichtet wurde, wie aus Gerichtsakten hervorgeht.“
Der Hintergrund für Uneingeweihte: Der Südkoreaner wurde durch den Launch eines Stablecoins namens TerraUSD (UST) und der dazugehörigen Kryptowährung Luna zum Multimilliardär. Die Projekte galten kurzfristig sogar als Paradebeispiele für Innovation im Kryptobereich. Doch dann im Mai 2022 der beispiellose Crash: Innerhalb weniger Tage kollabierte das System – UST verlor seine Dollar-Bindung, Luna stürzte ins Bodenlose, löste dabei eine Kettenreaktion aus. Panik auf den Krypto-Märkten – und Do Kwon auf der Flucht. Allerdings nicht allzu lange: 2023 wurde er in Montenegro wegen gefälschter Reisedokumente verhaftet. Sowohl Südkorea als auch die USA forderten zwar seine Auslieferung – am Ende setzten sich allerdings doch die US-Behörden durch.
Totalverlust: Terra Luna Classic (LUNC). Bild: Coinmarketcap.com
Der Terra-Luna-Crash gilt bis heute als eine der brutalsten Pleiten in der Krypto-Branche: In kürzester Zeit wurden mehr als 40 Milliarden US-Dollar an Marktwert vernichtet. Neben Kapital ging auch ein immenses Maß an Vertrauen verloren – nicht nur in Kwon, sondern in die gesamte Krypto-Branche. Viele Anleger, die damals auf Krypto Prognosen vertraut und investiert hatten, erlebten ein finanzielles Desaster. Das war noch Monate später zu spüren: Niemand wollte mehr Kryptowährungen kaufen – der nächste systemische Mega-Crash schien immer schon vor der Tür zu stehen.
Anleger um 40 Milliarden geprellt: Do Kwon gesteht
Entsprechend lang und vorwurfsvoll liest sich die Anklage: Die US-Staatsanwaltschaft wirft Kwon Wertpapier- und Warenbetrug, Online-Betrug und Verschwörung zur Geldwäsche vor – insgesamt belasten ihn neun Anklagepunkte. Und jeder einzelne davon kann theoretisch mit Jahrzehnten Haft bestraft werden. In Summe stehen bis zu 130 Jahre Gefängnis im Raum. Damit nicht genug: In einem Zivilverfahren verurteilte die US-Börsenaufsicht SEC den Ex-Krypto-Unternehmer und seine Firma Terraform Labs bereits zu 4,5 Milliarden US-Dollar Strafe und Rückzahlung. Kurzum: Der Mann ist am Boden.
Offenbar hat man der einstigen Krypto-Lichtgestalt in dieser Situation umfassend ins Gewissen geredet, denn: Jetzt rudert Do Kwon zurück, will von „nicht schuldig“ nichts mehr wissen – und gesteht. Analysten vermuten: Genau dieses Schuldgeständnis ist womöglich Teil seines Deals mit der Staatsanwaltschaft, durch den Kwon im Gegenzug eine reduzierte Strafe erhält. Offizielle Details gibt es zwar nicht – Insider berichten allerdings von wochenlangen Verhandlungen. Experten gehen davon aus, dass Kwon durch ein Schuldeingeständnis eine ähnlich reduzierte Strafe erhalten könnte wie im Fall Sam Bankman‑Fried. Der Ex-FTX-Chef sitzt aktuell für 25 Jahre ein.
Kurzum: Der erwartete Schuldspruch gegen Do Kwon ist ein Wendepunkt – nicht nur für ihn, sondern für die gesamte Krypto-Branche. Der brutale Terra-Luna-Crash hat gezeigt, wie schnell Milliarden verpuffen können, wenn sich alles nur um Hype dreht. Wer im aktuellen Marktumfeld Kryptowährungen kaufen möchte, sollte die Konzepte und Geschäftsmodelle dahinter kritisch prüfen. Kwon sitzt voraussichtlich bald lange hinter Gittern – doch die Lehren aus seinem Fall sind zeitlos.
Zuletzt aktualisiert am 12. August 2025
