Bitcoin nach Allzeithoch unter Druck: Analysten warnen vor Korrektur, Prognosen bleiben optimistisch

Bitcoin erreicht ein neues Allzeithoch, doch die Euphorie wird von Gewinnmitnahmen und drohenden Kursrücksetzern gebremst. Während Galaxy-CEO Mike Novogratz mit einer spektakulären Prognose für die Zukunft von Bitcoin aufwartet, sorgt ein Wallet -Scoring-Vorschlag der BIS für Diskussionen um die Fungibilität der Kryptowährung. Rekordzahlen bei HIVE Digital Technologies und vier ungenutzte Preiskatalysatoren laut Bitwise zeigen das enorme Potenzial des Marktes – doch Analysten sind sich uneins, ob der nächste Crash bereits vor der Tür steht.

Bitcoin: Nach Allzeithoch droht Kursrücksetzer

Der Bitcoin-Kurs zeigte zuletzt eine deutliche Volatilität. Nach einem schwachen Monatsauftakt konnte sich die Kryptowährung erholen und im Fahrwasser des US-Technologieindex Nasdaq100 ein neues Allzeithoch bei 124.533 US-Dollar erreichen. Anleger nutzten dieses Niveau jedoch für Gewinnmitnahmen, wodurch der Kurs auf aktuell 118.204 US-Dollar fiel und damit unter die wichtige Widerstandsmarke von 120.000 US-Dollar rutschte. Laut BTC-ECHO sind für die kommenden Handelstage insbesondere die Kursmarken auf der Ober- und Unterseite entscheidend, um die Trendrallye fortzusetzen oder einen weiteren Rücksetzer zu vermeiden. Die aktuellen US-Inflationszahlen könnten dabei frischen Gegenwind für den Kurs bedeuten.

„Der Erwerb von Wertpapieren oder Kryptowährungen birgt Risiken, die zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können.“ (BTC-ECHO)

• Neues Allzeithoch: 124.533 US-Dollar
• Aktueller Kurs: 118.204 US-Dollar
• Wichtige Widerstandsmarke: 120.000 US-Dollar

Infobox: Nach dem Allzeithoch ist Vorsicht geboten. Die weitere Entwicklung hängt maßgeblich von der Überwindung wichtiger Kursmarken und den US-Inflationsdaten ab. (Quelle: BTC-ECHO)

Galaxy-CEO Novogratz mit spektakulärer Bitcoin-Prognose

Mike Novogratz, CEO von Galaxy, bleibt einer der überzeugtesten Bitcoin-Befürworter. Er sieht die Kryptowährung langfristig auf dem Weg zu einer Marktkapitalisierung von Gold und damit über die Marke von einer Million US-Dollar pro Coin . Zwei zentrale Treiber nennt er: die stetig wachsende Adoption und das makroökonomische Umfeld mit anhaltend hohen Staatsausgaben, die Fiat-Währungen entwerten. Novogratz betont, dass institutionelle Akzeptanz, etwa durch Unternehmen wie MicroStrategy und die Anerkennung von Larry Fink (BlackRock), Bitcoin als „digitales Gold“ etabliert haben. Trotz extremer Marktschwankungen hält er rund 70 Prozent seines Krypto-Portfolios in BTC und erwartet für den laufenden Zyklus noch einen letzten dynamischen Aufwärtsschub.

„Bitcoin erhält seinen Wert aus der Gemeinschaft, die ihn trägt – eine Art weltweite Bewegung mit starker Identität.“ (Mike Novogratz, Galaxy-CEO, Business Insider Deutschland)

Ein weiteres Thema ist die Layer-2-Lösung Bitcoin Hyper, die mit einer eigenen Solana Virtual Machine (SVM) und Zero-Knowledge-Proofs neue Anwendungsfelder erschließen will. Im laufenden Vorverkauf hat Bitcoin Hyper bereits fast die Marke von 10 Millionen US-Dollar erreicht. Der HYPER- Token bietet neben Transaktionsgebühren auch Zugang zu exklusiven Anwendungen und ermöglicht Mitbestimmung in der geplanten DAO-Struktur. Das Staking-Programm verspricht in der Anfangsphase Renditen von über 130 Prozent APY.

• Allzeithoch: rund 124.000 US-Dollar
• Aktueller Kurs: unter 119.000 US-Dollar
• Langfristige Prognose: über 1 Million US-Dollar pro Coin
• Bitcoin Hyper Vorverkauf: fast 10 Mio. US-Dollar
• Staking- Rendite : über 130% APY

Infobox: Novogratz sieht Bitcoin langfristig als digitales Gold und erwartet einen letzten Aufwärtsschub im aktuellen Zyklus. Layer-2-Projekte wie Bitcoin Hyper könnten die Nachfrage weiter steigern. (Quelle: Business Insider Deutschland)

BIS schlägt Wallet-Scoring vor – Gefahr für die Fungibilität von Bitcoin?

Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIS) hat ein Arbeitspapier veröffentlicht, das ein Wallet-Scoring zur Geldwäschebekämpfung auf „permissionless“ Blockchains wie Bitcoin vorschlägt. Dabei soll anhand der öffentlichen Transaktionshistorie ein „AML-Compliance-Score“ von 0 bis 100 für einzelne Coins oder Wallets berechnet werden. Coins mit niedrigem Score könnten beim Umtausch in Fiat-Währungen blockiert werden. Besonders Stablecoins werden als geeignetes Testfeld genannt, da zentrale Emittenten bereits Konten einfrieren können. Für Bitcoin ist die technische Umsetzbarkeit durch die öffentliche UTXO-Historie gegeben.

„Fungibilität bedeutet, dass jede Einheit eines Gutes gleichwertig ist. Ein staatlich festgelegtes Scoring zerstört diese Eigenschaft allerdings.“ (Blocktrainer)

Das vorgeschlagene System könnte dazu führen, dass es „saubere“ und „schmutzige“ Bitcoin gibt, die sich in der Handelbarkeit und möglicherweise auch im Preis unterscheiden. Die Kontrolle über „Allow-Lists“ und „Deny-Lists“ würde enorme Macht über die Nutzbarkeit von Bitcoin in der regulierten Finanzwelt bedeuten. Das Papier ist zwar noch kein konkreter regulatorischer Plan, zeigt aber, dass solche Ideen in Zentralbankkreisen diskutiert werden.

• Score 100: Coins stammen ausschließlich von Adressen auf einer „Allow-List“
• Score 0: Direkte Verbindung zu Adressen auf einer „Deny-List“
• Stablecoins als Testfeld

Infobox: Das Wallet-Scoring der BIS könnte die Fungibilität von Bitcoin gefährden und zu einer Spaltung in „saubere“ und „schmutzige“ Coins führen. (Quelle: Blocktrainer)

HIVE Digital Technologies meldet Rekordquartal

HIVE Digital Technologies Ltd. hat im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2026 (April bis Juni 2025) neue Höchstwerte bei Umsatz und Gewinn erzielt. Der Quartalsumsatz lag bei 45,6 Mio. US-Dollar, ein Plus von rund 45% gegenüber dem Vorquartal. Das bereinigte operative Ergebnis (Adjusted EBITDA) erreichte 44,6 Mio. US-Dollar. Die Bruttomarge stieg von 28,2% auf 34,7%. Hauptumsatzträger war das Bitcoin- Mining mit 40,8 Mio. US-Dollar, was einem Zuwachs von 44,9% entspricht. Die durchschnittliche Rechenleistung ( Hashrate ) stieg von 5,9 EH/s auf 8,7 EH/s, die Produktion erreichte 406 Bitcoin (+34%).

Kennzahl Q1 2026 Veränderung zum Vorquartal

Umsatz	45,6 Mio. USD	+45%
Adjusted EBITDA	44,6 Mio. USD	neuer Höchstwert
Bruttomarge	34,7%	+6,5 Prozentpunkte
Bitcoin-Produktion	406 BTC	+34%
Hashrate	8,7 EH/s	+2,8 EH/s

Im Bereich Hochleistungsrechnen (HPC) stieg der Quartalsumsatz um knapp 60% auf 4,8 Mio. US-Dollar. HIVE plant, die Kapazität bis Thanksgiving 2025 auf 25 EH/s zu erhöhen und hat Ende Juli bereits die Marke von 15 EH/s überschritten. Zum Quartalsende verfügte das Unternehmen über liquide Mittel und digitale Währungen im Wert von 71,9 Mio. US-Dollar. Der HPC-Umsatz soll bis Ende 2026 auf 100 Mio. US-Dollar jährlich steigen.

Infobox: HIVE Digital Technologies verzeichnet Rekordwerte bei Umsatz, Gewinn und Hashrate und plant eine massive Expansion im Mining- und KI-Bereich. (Quelle: FinanzNachrichten.de)

Bitwise: Vier ungenutzte Entwicklungen könnten Krypto-Markt beflügeln

Matt Hougan, CIO von Bitwise, sieht vier Entwicklungen, die vom Kryptomarkt noch nicht eingepreist wurden und weiteres Aufwärtspotenzial bieten könnten. Erstens könnten immer mehr Regierungen Kryptowährungen in ihre Reservevermögen aufnehmen. ETFs haben bereits 183.126 BTC gekauft, öffentliche Unternehmen 354.744 BTC. Die Nachfrage aus staatlichen Reserven ist bislang jedoch schwach, könnte aber bis Jahresende zunehmen. Zweitens könnte eine mögliche Zinssenkung und ein schwächerer US-Dollar den Bitcoin-Preis weiter steigen lassen. Die Ernennung von Stephen Miran in den Vorstand der Federal Reserve und mögliche Zinssenkungen gelten als starke Preiskatalysatoren.

Drittens hat der Rückgang der Volatilität von Bitcoin seit der Einführung von Spot-BTC-ETFs im Januar 2024 die Chancen für eine Allokation in institutionellen Portfolios erhöht. Seit dem 1. Juli beliefen sich die Nettozuflüsse in Bitcoin-ETFs auf 5,6 Mrd. US-Dollar, was einem Jahreszufluss von fast 50 Mrd. US-Dollar entsprechen würde. Viertens könnte die Roadmap „Project Crypto“ des SEC-Vorsitzenden Paul Atkins eine regulierte Ära des „ ICO -Marktes 2.0“ einleiten und enormes Kapital in den Markt locken.

• ETFs: 183.126 BTC gekauft
• Öffentliche Unternehmen: 354.744 BTC gekauft
• Nettozuflüsse in Bitcoin-ETFs seit 1. Juli: 5,6 Mrd. USD
• Jahreszufluss-Prognose: fast 50 Mrd. USD

Infobox: Bitwise sieht in staatlicher Nachfrage, Zinssenkungen, sinkender Volatilität und einer möglichen ICO-Renaissance vier starke Preiskatalysatoren für den Kryptomarkt. (Quelle: FXStreet DE.COM)

Analysten uneins: Kommt der Bitcoin-Crash früher als gedacht?

Der bekannte Kryptoanalyst Benjamin Cowen warnt vor einer möglichen Korrektur im September. Er verweist auf historische Kursmuster nach jedem Bitcoin- Halving seit 2009: Typischerweise steigen die Kurse im Juli und August, gefolgt von einem Rückgang im September, bevor es im vierten Quartal zu einem Höhepunkt und anschließend zu einer Bärenmarktphase kommt. Cowen sieht Bitcoin aktuell in der „Juli-August-Aufwärtsphase“ und hält einen Rücksetzer im September für wahrscheinlich – deutlich früher als von vielen Marktteilnehmern erwartet.

Dem widerspricht Matt Hougan von Bitwise, der die Ansicht vertritt, dass der 4-Jahres-Zyklus beim Bitcoin der Vergangenheit angehört. Institutionelle Anleger hätten mehr Stabilität in den Markt gebracht. Hougan prognostiziert, dass Bitcoin bis zum Jahresende auf 200.000 US-Dollar steigen könnte.

• Warnung vor Korrektur im September (Cowen)
• Historische Muster: Rücksetzer nach Halving im September
• Gegenmeinung: 4-Jahres-Zyklus überholt, Prognose 200.000 US-Dollar bis Jahresende (Hougan)

Infobox: Während Cowen einen frühen Crash erwartet, sieht Hougan den Bitcoin auf dem Weg zu 200.000 US-Dollar – die Analystenmeinungen gehen weit auseinander. (Quelle: Börse Online)

Einschätzung der Redaktion

Die aktuellen Entwicklungen rund um Bitcoin und den Kryptomarkt verdeutlichen die enorme Unsicherheit und Dynamik, die diesen Sektor prägen. Die starke Volatilität nach dem Allzeithoch und die unmittelbaren Gewinnmitnahmen zeigen, wie sensibel der Markt auf technische Marken und makroökonomische Impulse wie Inflationsdaten reagiert. Kurzfristig bleibt das Risiko von Rücksetzern hoch, insbesondere solange zentrale Widerstände nicht nachhaltig überwunden werden.

Langfristig unterstreichen die Aussagen prominenter Marktteilnehmer und die wachsende institutionelle Akzeptanz das Potenzial von Bitcoin als Wertaufbewahrungsmittel. Die Prognosen von über einer Million US-Dollar pro Coin sind ambitioniert, spiegeln aber die Erwartung wider, dass Bitcoin weiter von makroökonomischen Unsicherheiten und der Suche nach Alternativen zu Fiat-Währungen profitieren könnte. Die Entwicklung von Layer-2-Lösungen und innovativen Token-Modellen deutet zudem auf eine zunehmende Diversifizierung und Professionalisierung des Ökosystems hin.

Die regulatorischen Diskussionen, etwa um ein Wallet-Scoring, könnten jedoch die Fungibilität und damit die Akzeptanz von Bitcoin erheblich beeinträchtigen. Eine Spaltung in „saubere“ und „schmutzige“ Coins würde nicht nur die Handelbarkeit erschweren, sondern auch das Grundprinzip der Gleichwertigkeit jeder Einheit infrage stellen. Dies könnte zu erheblichen Unsicherheiten für Nutzer und Investoren führen.

Die Rekordzahlen von Mining-Unternehmen wie HIVE Digital Technologies zeigen, dass trotz aller Unsicherheiten weiterhin massiv in Infrastruktur und Expansion investiert wird. Dies spricht für einen anhaltenden Glauben an die Zukunftsfähigkeit des Sektors, birgt aber auch das Risiko von Überkapazitäten, sollte der Markt in eine längere Korrekturphase eintreten.

Die Einschätzungen der Analysten zu den weiteren Kursaussichten gehen weit auseinander. Während einige einen baldigen Rücksetzer erwarten, sehen andere den Markt erst am Anfang einer neuen Aufwärtsbewegung. Diese Divergenz unterstreicht, dass Prognosen im Kryptomarkt mit großer Vorsicht zu genießen sind und Anleger sich auf anhaltende Schwankungen einstellen müssen.

Infobox: Die Krypto-Märkte bleiben hochvolatil und von Unsicherheit geprägt. Technische Marken, makroökonomische Faktoren und regulatorische Entwicklungen bestimmen die kurzfristige Richtung, während langfristig die institutionelle Akzeptanz und technologische Innovationen das Potenzial für weiteres Wachstum bieten.

Quellen:

• Bitcoin: Darum droht nach dem Allzeithoch nun ein Kursrücksetzer
• Bitcoin Ausblick: Galaxy-CEO Novogratz wagt spektakuläre BTC Prognose
• BIS schlägt Wallet-Scoring vor – Angriff auf die Fungibilität von Bitcoin?
• Bitcoin-Maschine auf Höchstleistung: HIVE meldet Rekord Quartal
• Bitcoin- und Krypto könnten aufgrund dieser vier ungenutzten Entwicklungen einen Aufschwung erleben: Bitwise
• Dann kommt der Crash beim Bitcoin, sagt Analyst voraus – Es ist früher als gedacht!

Zusammenfassung des Artikels

Bitcoin erreicht ein neues Allzeithoch, doch Gewinnmitnahmen und regulatorische Diskussionen bremsen die Euphorie; Analysten warnen vor möglichen Rücksetzern. HIVE Digital Technologies meldet Rekordzahlen, während Experten wie Novogratz langfristig großes Potenzial sehen – trotz Unsicherheiten durch Vorschläge wie das Wallet-Scoring der BIS.