Eric Trump hat bei der Bitcoin Asia Conference in Hongkong mit einer provokanten Prognose für Aufsehen gesorgt: Der Bitcoin-Kurs werde seiner Ansicht nach „ohne Frage“ auf eine Million US-Dollar steigen.
Der zweitälteste Sohn des amtierenden US-Präsidenten untermauerte diese Behauptung mit zwei zentralen Argumenten: dem fixen Angebot von 21 Millionen BTC und der zunehmenden Nachfrage von Institutionen wie Rentenfonds, Fortune-500-Konzernen und Staatsfonds.
Die Verbindung aus knapper Verfügbarkeit und wachsendem Kapitalzufluss sei laut Trump der entscheidende Katalysator. Sein Rat an Anleger fiel entsprechend simpel aus: kaufen, halten, warten.
Trump stellte zudem klar, dass die Kryptowährungsbranche inzwischen zu einem festen Bestandteil des Portfolios der Trump-Familie geworden sei. Die Erfahrungen nach der De-Banking-Kampagne gegen seinen Vater hätten laut ihm das Vertrauen in dezentrale Finanzsysteme nur verstärkt.
Die Bitcoin-Community sei „wie keine andere“ und habe seine Familie in schwierigen Zeiten unterstützt. Nun wolle man der Branche mit eigenen Großprojekten etwas zurückgeben.
American Bitcoin: Trumps Mining-Gigant vor dem Nasdaq-Start
Im Zentrum dieser Ambitionen steht das Mining-Unternehmen American Bitcoin, das Eric Trump gemeinsam mit seinem Bruder Donald Trump Jr. und dem börsennotierten Energieinfrastrukturunternehmen Hut 8 gegründet hat.
Das Unternehmen beansprucht für sich, rund 3 % des globalen Bitcoin-Aufkommens täglich zu produzieren, bei Herstellungskosten von etwa 37.000 US-Dollar je Coin. Der Börsengang steht offenbar kurz bevor. Laut Trump ist der Zusammenschluss mit Gryphon Digital Mining, einer bereits gelisteten Firma, in Vorbereitung. Der künftige Börsenticker: ABTC.
Damit positioniert sich die Familie Trump als aktiver Marktteilnehmer mit direktem wirtschaftlichem Interesse. Trump betonte aber, dass es eine „klare Trennung zwischen Politik und Geschäft“ gebe. Ethikberater würden sicherstellen, dass keine Interessenskonflikte vorliegen. Kritiker sehen das allerdings anders: Linke Watchdog-Gruppen wie „Americans for Financial Reform“ sprechen von „legalisierter Korruption“ in großem Stil.
Staatliche Rückendeckung für die Branche
Die politische Unterstützung der Trumps für Kryptowährungen ist offenkundig. Seit Donald Trumps Rückkehr ins Weiße Haus im Januar 2025 hat sich die regulatorische Landschaft in den USA dramatisch verändert. Die sogenannte Krypto-Zar-Position wurde eingeführt, die Krypto-Einheit des Justizministeriums aufgelöst und eine strategische nationale Bitcoin-Reserve angekündigt. Sogar Investitionen in Kryptowährungen und Immobilien wurden jüngst offiziell in 401(k)-Rentenpläne aufgenommen.
Auch geopolitisch lehnt sich Eric Trump aus dem Fenster: Die USA und China seien die zwei wichtigsten Nationen in Sachen Krypto, so Trump. Während China den Handel mit Kryptowährungen im eigenen Land verbietet, treibt das Land parallel eigene Stablecoin-Projekte und die Entwicklung des digitalen Yuan voran. Hongkong wiederum hat im Mai ein neues Gesetz für Stablecoins verabschiedet, um sich als globales Zentrum für digitale Vermögenswerte zu positionieren. Trump lobte insbesondere Chinas technologische Fortschritte. Eine ungewohnte Tonlage für ein Mitglied der Trump-Familie.
Bitcoin als neues „digitales Gold“
Neben institutionellen Investments hebt Trump auch neue Anwendungsfälle hervor: Bitcoin werde zunehmend für alltägliche Zahlungen, Infrastrukturprojekte und innovative Finanzprodukte genutzt. Die Kombination aus „digitalem Gold“ und funktionaler Nützlichkeit sei seiner Meinung nach das Fundament für den bevorstehenden Kursanstieg.
Doch trotz des Enthusiasmus äußerten einige Teilnehmer der Konferenz in Hongkong auch Skepsis, vor allem hinsichtlich der engen Verflechtung von Politik und privatem Kapital. Beobachter warnten vor möglichen Machtkonzentrationen und Interessenskonflikten, die das Vertrauen in die Dezentralität untergraben könnten. So profitierten beim TRUMP-Coin etwa nur 58 Wallets mit über 10 Millionen US-Dollar Gewinn, während rund 764.000 Kleinanleger Verluste einfuhren.
