Alex Krüger: Bärenstimmung schafft bullische Chancen für Krypto

Der bekannte Ökonom Alex Krüger hat die wachsenden Sorgen über ein mögliches Ende des laufenden Krypto-Bullenmarktes zurückgewiesen. In einem Beitrag vom 30. August erklärte er, dass die aktuell extrem bärische Marktstimmung ein klassisches Kontra-Signal darstellt.

„Die meisten Krypto-Charts sehen mittlerweile so kaputt und bärisch aus, dass es schon wieder bullisch ist“, schrieb Krüger auf X.

Er verwies auf die massiven Long-Liquidationen der vergangenen Tage, die seiner Ansicht nach ein Zeichen für Kapitulation und damit eine potenziell attraktive Einstiegschance sind. Persönlich positionierte er sich bereits wieder bullisch für die kommende Woche, nachdem er im Handelsverlauf zuvor selbst Verluste verzeichnet hatte.

Divergenzen im Markt: Altcoins stabilisieren sich schneller

Krüger hob hervor, dass der jüngste Rücksetzer vor allem Bitcoin und Ethereum getroffen habe. Viele Altcoins hätten ihren Abverkauf dagegen früher gestoppt, was seiner Meinung nach ein Indiz für bevorstehende relative Stärke ist. Solche Divergenzen wertet er regelmäßig als Signal für eine Marktstabilisierung.

Die besten Kaufgelegenheiten entstünden dann, so Krüger, wenn Panik den Markt dominiert – nicht in euphorischen Phasen. Entsprechend sieht er den jetzigen Rückgang nicht als strukturellen Bruch, sondern als temporäre Volatilität.

In der Diskussion um die Zykluslänge widersprach Krüger der gängigen Erwartung eines nahenden Blow-Off Tops. Stattdessen erläuterte er seine „Supercycle“-These: Märkte könnten weiter steigen, aber mit flacheren Anstiegen und kleineren Korrekturen, anstatt wie in früheren Zyklen in manische Spitzen mit anschließenden Crashs zu laufen.

Für 2025 erwartet er kein solches Blow-Off Top – höchstens könnte Solana in diese Richtung laufen, da die Nachfrage dort stetig wachse. Das große Finale eines Bullenmarktes sieht er vielmehr im Jahr 2026, wenn eine Neubesetzung im Federal Reserve Board neue geldpolitische Akzente setzen könnte.

Fed-Politik bleibt entscheidend

Krüger betonte, dass die Marktvolatilität bis zur nächsten Fed-Sitzung anhalten dürfte. Zwar sei eine Zinssenkung von 25 Basispunkten nicht überraschend, doch zweifelt er daran, dass ein solcher Schritt allein den großen Auslöser für die euphorische Phase liefern könne.

Bemerkenswert sei, dass Optionen-Daten aktuell ein deutliches Übergewicht an Put-Prämien gegenüber Calls zeigen – ein Hinweis auf Angst-getriebene Positionierungen. In Verbindung mit den jüngsten Liquidationen schaffe dies ideale Bedingungen für konträre Strategien.

Das häufig beschworene Muster eines besonders schwachen Septembers im Kryptomarkt nannte Krüger „statistischen Unsinn“. In seinen Augen handle es sich um Muster-Suche ohne fundamentale Aussagekraft. Vielmehr sei zu erwarten, dass sich Long- und Short-Liquidationen im Wechsel ablösen, bis die Fed eine klare Richtung vorgibt.

Krügers Fazit ist eindeutig: Trotz kurzfristiger Unsicherheit und hoher Volatilität handelt es sich aus seiner Sicht nicht um das Ende des Zyklus. Die aktuelle Marktphase diene dazu, „schwache Hände“ aus dem Markt zu spülen. Sobald diese Bereinigung abgeschlossen sei, könne der nächste Aufwärtsschub beginnen.