Der Kryptomarkt zeigt sich gerne volatil und große Kursschwankungen sind eigentlich eher die Regel statt die Ausnahme. Doch die jüngsten Rückgänge haben selbst erfahrene Anleger überrascht. Innerhalb von nur wenigen Tagen sind hunderte Milliarden an Marktwert verloren gegangen, Bitcoin ist deutlich unter psychologisch wichtige Marken gefallen, Ethereum musste ebenso Federn lassen, und zahllose kleinere Coins wurden geradezu aus dem Markt gespült. Der Fear and Greed Index fiel auf 32 und die Stimmung auf dem Markt trübte sich deutlich ein. Die Frage, warum es gerade jetzt zu einem derart heftigen Absturz kommt, lässt sich nicht mit einem einzigen Grund beantworten. Vielmehr wirken mehrere Faktoren gleichzeitig zusammen, die in ihrer Kombination eine Kettenreaktion auslösen.
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ToggleMakroökonomische Unsicherheit: Zölle, Zinspolitik und die Rückkehr des Handelskonflikts
Ein zentrales Thema sind die geopolitischen und wirtschaftlichen Spannungen, die durch neue Zollankündigungen seitens Donald Trump wieder aufflammen. Diese richten sich gegen unterschiedliche Importgüter, von pharmazeutischen Produkten bis hin zu Möbeln und Baustoffen. Auf den ersten Blick scheinen solche Maßnahmen nichts mit Kryptowährungen zu tun zu haben. Doch die Märkte reagieren auf Unsicherheit und genau diese breitet sich in Folge der Ankündigungen aus. Investoren befürchten eine Verschärfung globaler Handelskonflikte, was wiederum Risikoassets wie Bitcoin oder Ethereum in den Abwärtsstrudel zieht.
Gleichzeitig sorgt die restriktive Geldpolitik der US-Notenbank für zusätzlichen Druck. Eine „höher für länger“-Haltung bei den Zinsen entzieht dem Markt Liquidität und dämpft die Risikobereitschaft. Historisch betrachtet haben Phasen hoher Realzinsen stets zu Abflüssen aus volatilen Anlagen geführt. Kryptowerte sind dabei besonders anfällig, da sie keine laufenden Erträge bieten und stark vom Investorenvertrauen leben.
Der Optionsverfall und der umstrittene „Max Pain“-Effekt
Eine weitere Erklärung liegt im massiven Auslaufen von Derivatepositionen. Optionen auf Bitcoin und andere große Coins im Umfang von über zwanzig Milliarden Dollar wurden binnen weniger Stunden fällig. Besonders im Fokus stand der sogenannte „Max Pain“-Preis, also jener Kurs, bei dem die Mehrheit der ausstehenden Optionen wertlos verfällt. Ob der Markt tatsächlich gezielt in diese Richtung gelenkt wird, ist umstritten, doch die Korrelation zwischen Optionsverfällen und kurzfristigen Kursbewegungen ist kaum zu übersehen.
In der aktuellen Situation hat genau dieser Effekt offenbar dazu beigetragen, dass Bitcoin und andere digitale Assets noch stärker unter Druck gerieten, als es allein durch makroökonomische Faktoren zu erwarten gewesen wäre. Solche Konstellationen verstärken die Volatilität und können ganze Marktbewegungen in eine bestimmte Richtung drücken.
Liquidationen in Milliardenhöhe: Die Kettenreaktion im Kryptohandel
Am sichtbarsten wurde der Crash durch die enorme Welle an Zwangsliquidationen. Mehr als eine Milliarde Dollar an Long-Positionen wurde innerhalb von nur 24 Stunden aufgelöst, an manchen Tagen summierte sich der Wert sogar auf 1,5 Milliarden. Über 400.000 Trader waren betroffen, viele davon mit überhöhtem Hebel. Wenn Preise plötzlich fallen, werden diese gehebelten Positionen automatisch geschlossen, was wiederum zu weiterem Verkaufsdruck führt.
Dieses Deleveraging war in den vergangenen Tagen der wohl entscheidendste Mechanismus. Verschiedene Analysen bezeichnen es als das größte Liquidationsereignis des Jahres. Das Ergebnis war eine Art Dominoeffekt: Je mehr Positionen liquidiert wurden, desto stärker gaben die Kurse nach und desto mehr neue Liquidationen wurden ausgelöst. Dieser Kreislauf erklärt, warum die Rückgänge so heftig und abrupt ausfielen.
Angst dominiert: Sentiment und saisonale Muster
Nicht zu unterschätzen ist die Rolle der Marktpsychologie. Der sogenannte Fear & Greed Index ist auf einen Wert von 32 gefallen, was deutliches Angst-Sentiment signalisiert. Anleger sind in solchen Phasen besonders anfällig für Panikverkäufe und trauen sich nicht, neue Positionen aufzubauen. Das schwächt die Nachfrage weiter und verhindert schnelle Erholungen.
Hinzu kommt ein saisonales Muster, das bereits seit Jahren beobachtet wird. Der September gilt als einer der schwächsten Monate für Bitcoin. In acht der letzten zwölf Jahre endete er mit Verlusten. Ob dies ein reiner Zufall ist oder ob sich dahinter strukturelle Muster verbergen, bleibt offen, doch viele Trader orientieren sich an solchen historischen Beobachtungen – und verstärken dadurch die Tendenz.
Chancen nutzen statt panisch verkaufen
So düster die Stimmung derzeit wirkt, der Markt öffnet in solchen Phasen auch Türen. Wer nicht nur den kurzfristigen Lärm hört, sondern strategisch denkt, kann den Blick auf Neue Kryptowährungen richten, die mit innovativen Konzepten in den Startlöchern stehen. Es gibt auch immer wieder Krypto Geheimtipps, die in Traderkreisen kursieren und die in einem schwachen Marktumfeld unter dem Radar bleiben , aber langfristig enormes Potenzial besitzen könnten.
Wer Kryptos mit Zukunft kaufen möchte, achtet in solchen Zeiten besonders auf fundamentale Faktoren: technologische Substanz, starke Entwicklerteams und solide Anwendungsfälle. Denn Märkte bereinigen in Phasen der Panik vor allem jene Projekte, die nur auf Spekulation aufgebaut sind. Was übrig bleibt, kann in ruhigerem Fahrwasser die Basis für den nächsten Aufschwung bilden.
Zuletzt aktualisiert am 26. September 2025
