Visa verwendet Stablecoins: So profitieren Nutzer

Visa verwendet Stablecoins: So profitieren Nutzer

Der US-amerikanische Kreditkartenbetreiber Visa verwendet fortan Stablecoins – das gab das Unternehmen gestern in einer Pressemitteilung bekannt. Man stelle damit eine längst überfällige technologische Verbesserung her. Visa nutzte die Finanzmesse SIBOS 2025 in Frankfurt am Main als Bühne für die Bekanntmachung.

“Visa startet über Visa Direct ein Pilotprojekt zur Aufladung von Stablecoins, was Unternehmen die neue Möglichkeit bietet, Geld weltweit zu transferieren – wodurch Liquidität freigesetzt und die Finanzabläufe für die digitalisierte Wirtschaft modernisiert werden”, erklärte der Konzern.

#Visa just unveiled a #stablecoin pilot via Visa Direct, aiming to slash the cost and speed of cross-border remittances. Announced at SIBOS, the program seeks to eliminate the need for pre-funded accounts and unlock faster liquidity for institutions. pic.twitter.com/YxqR2mpUcx

— CryptoFeed.News (@Cryptofeed_N) September 30, 2025

Durch das neue Konzept, das als Pilotprojekt zunächst getestet wird, möchte Visa die Unzulänglichkeiten des internationalen Zahlungsverkehrs ausmerzen. Gelder grenzüberschreitend zu transferieren, ist bislang kostspielig und zeitaufwendig – zumindest, sofern man auf klassische Zahlungswege setzt.

“Mit diesem Pilotprojekt testet Visa Direct Stablecoins als neue Finanzierungsquelle. Die Ziele: Hürden reduzieren, einen schnelleren Zugang zu Liquidität ermöglichen und Finanzinstituten mehr Flexibilität bei der Verwaltung des globalen Geldverkehrs bieten.”

Dass Visa mit seiner neuen Lösung auf Stablecoins setzt, ist wenig überraschend. Durch den Einsatz wertstabiler Token weicht man der Volatilität der Kryptowährungen aus. Dennoch kann man so auf die Blockchain setzen – einer Technologie, der Landesgrenzen vollkommen egal sind.

“Grenzüberschreitende Zahlungen waren viel zu lang in veralteten Systemen gefangen”, argumentierte Visas Abteilungsleiter Chris Newkirk.

Das Pilotprojekt bewegt Gelder in Echtzeit. Dabei ist irrelevant, wohin diese transferiert werden.

Visa gibt Blockchain zunächst nur für Institutionen frei

Laut Visas eigener Erklärung profitieren zunächst nur institutionelle Nutzer von dem neuen Konzept. Bereits in wenigen Monaten könnte sich das ändern. Ab April 2026 wolle man das Pilotprojekt erweitern, so heißt es. Genauere Details gab man noch nicht bekannt. Augenscheinlich kommt das Konzept Privatanlegern bis dahin nicht zugute.

Institutionen, die auf die digitale Infrastruktur von Visa setzen, dürften hingegen aufatmen. Um internationale Zahlungen abzuwickeln, müssen diese keinen Vorrat in unterschiedlichen Fiatwährungen mehr bereithalten.

“Unternehmen finanzieren Visa Direct vorab mit Stablecoins anstelle von Fiatwährungen, um Auszahlungen zu decken. Visa behandelt diese Stablecoins als Buchgeld und stellt die Mittel für Auszahlungen zur Verfügung.”

Visa stellt das Pilotprojekt zunächst nur akkreditierten Institutionen zur Verfügung. Man sei bereits im Begriff, das System für die ersten Partner freizuschalten. An welche Partner Visa dabei denkt, geht aus der Pressemitteilung nicht hervor. Das Angebot wolle man künftig auf zusätzliche Partner ausweiten.

Visa und Hauptkonkurrent Mastercard möchten die Vorteile der Blockchain für sich nutzen. Über die letzten Jahre wendeten sich beide Unternehmen immer weiter der DLT zu. Staatliche Restriktionen sorgten unter der Biden-Regierung zeitweise für eine Stagnation der Entwicklung.

“Durch die Symbiose von Visas globalem und der Programmierbarkeit der Blockchain sowie durch die Zusammenarbeit mit führenden Zahlungsanbietern (…) trägt Visa zur Modernisierung grenzüberschreitender Zahlungen bei”, schreibt Visa und bekennt sich somit zur Blockchain.

Welche Blockchains für das neue Stablecoin-Programm genutzt werden, verriet der US-Konzern in seiner neuesten Erklärung nicht. Aus einem früheren Beitrag geht hervor, dass Ethereum , Solana , Stellar und Avalanche zum Einsatz kommen dürften.