Hedera-Prognose Oktober 2025: Aufwind oder Überhitzung?

Hedera (HBAR) zeigt Ende Oktober 2025 ein überraschend starkes Momentum. Nachdem der Kurs Mitte des Monats noch bei rund 0,15 US-Dollar dümpelte, hat sich der Wert bis zum 28. Oktober auf etwa 0,21 US-Dollar gesteigert. Diese Entwicklung kam nicht aus dem Nichts: Neben einem allgemein bullishen Marktumfeld sorgte insbesondere die überraschende Einführung eines HBAR-ETFs an der Nasdaq für frischen Wind. Die Folge: Institutionelle Investoren entdeckten HBAR neu und hoben das Handelsvolumen deutlich an.

Technisch betrachtet sind die Signale jedoch eher gemischt. Der RSI liegt deutlich über der 80er-Marke und mahnt zur Vorsicht, eine kurzfristige Korrektur ist möglich. Sollte sich der Aufwärtstrend dennoch behaupten, könnten bis Jahresende neue Höchststände im Bereich von 0,25 bis 0,30 US-Dollar angesteuert werden. Scheitert HBAR hingegen an charttechnischen Widerständen, droht ein Rückfall auf das Niveau von 0,18 US-Dollar. Klar ist: Die Korrelation mit Schwergewichten wie Bitcoin oder Ethereum ist stark.

Netzwerk-Upgrade, neue Features und Community-Zuwachs

Technologisch hat Hedera im Oktober ebenfalls geliefert. Mit dem erfolgreichen Upgrade auf Version 0.66 wurde die Grundlage für eine noch stabilere und schnellere Netzwerkleistung geschaffen. Bereits jetzt kann Hedera mehr als 10.000 Transaktionen pro Sekunde verarbeiten. Einen solchen Wert erreichen viele Blockchains nicht annähernd. Dazu kommen funktionale Neuerungen wie Batch-Transaktionen und eine neue Kommandozeilen-Schnittstelle, die insbesondere Entwicklern mehr Effizienz und Flexibilität bieten.

Für zusätzlichen Rückhalt sorgt die Open-Source-Initiative „Hiero“ , die seit einem Jahr unter dem Dach der Linux Foundation vorangetrieben wird. Hunderte Entwickler beteiligen sich inzwischen aktiv an der Codepflege und Weiterentwicklung. Dieser Schritt hin zu mehr Transparenz und Dezentralisierung wird innerhalb der Community als echter Meilenstein bewertet und könnte langfristig das Vertrauen institutioneller Partner weiter stärken.

Öffentliche Stablecoins und Fintech-Projekte als Wachstumstreiber

Was viele Altcoins nur auf Whitepapern versprechen, setzt Hedera in der Praxis um. Der US-Bundesstaat Wyoming nutzt das Netzwerk als Infrastruktur für seinen staatlichen Stablecoin FRNT. Damit werden Zahlungen wie Rückerstattungen oder Gehälter digital und nachvollziehbar abgewickelt. Dass auch die Zinserträge aus den Stablecoin-Reserven in den Bildungsbereich fließen, verleiht dem Projekt zusätzlichen gesellschaftlichen Rückhalt.

Doch nicht nur in Nordamerika tut sich etwas. Im Nahen Osten dient Hedera als Basis für ein Pilotprojekt des Qatar Financial Centre. Dort wurde mit HashSphere eine private DLT-Plattform aufgesetzt, um digitale Quittungen im Einklang mit islamischen Finanzprinzipien zu ermöglichen.

Auch im Unternehmensbereich nimmt das Vertrauen in das Netzwerk weiter zu. Neuzugänge im Governing Council wie Arrow Electronics oder Blockchain for Energy zeigen, dass Branchenriesen konkrete Hedera-Anwendungen entwickeln wollen. Parallel dazu sorgen Projekte wie die Tokenisierung von Fondsanteilen über die Handelsplattform Archax oder die Integration von Wrapped Ether (wETH) für zusätzliche Dynamik im Hedera-Ökosystem.

Regulatorische Weichenstellungen auf mehreren Ebenen

Im regulatorischen Umfeld vollzieht sich derzeit ein Wandel, der Hederas Entwicklung weiter begünstigen könnte. In der EU wird die MiCA-Verordnung schrittweise umgesetzt. Auch Großbritannien plant neue Regelwerke, insbesondere im Bereich Stablecoins. Beide Märkte zählen zu den wichtigsten Wachstumstreibern für Blockchain-Lösungen.

In den USA herrscht zwar weiterhin Unsicherheit, doch mit der überraschenden Genehmigung des HBAR-ETFs könnte ein wichtiges Signal gesendet worden sein. Bisher blieb HBAR zudem von Klagen der SEC verschont. Auch die Governance-Struktur mit über 30 Unternehmen aus verschiedenen Branchen wirkt regulatorisch stabilisierend. Gleichzeitig legt Hedera großen Wert auf technische Sicherheit, etwa durch die Abschaltung potenziell unsicherer Schnittstellen.

Ausblick: Verhaltener Optimismus mit Luft nach oben

Das letzte Quartal 2025 bietet Hedera die Chance, sich weiter zu etablieren. Technologisch ist die Plattform ausgereift, auf Unternehmensebene gibt es echte Anwendungen und das regulatorische Umfeld zeigt sich zunehmend konstruktiv. Sollte der Kryptomarkt seine positive Grundstimmung beibehalten, sind Kurse um 0,30 US-Dollar bis Jahresende realistisch. Gleichzeitig darf die hohe Volatilität nicht ignoriert werden.

Wenn die geplanten Projekte konsequent weitergeführt werden und neue Integrationen gelingen, könnte Hedera Anfang 2026 mit einem gestärkten Fundament ins neue Jahr starten. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob HBAR den Trend bestätigen kann oder ob eine Korrektur neue Einstiegsgelegenheiten für einen Hedera-Kauf schafft.