Will Ostium mit einer Finanzierung von 20 Millionen US-Dollar zum TradeFi-König traditioneller Vermögenswerte werden?

Ostium ermöglicht es Privatanlegern, mit selbstverwalteten Wallets direkt mit Hebelwirkung auf traditionelle Vermögenswerte wie Gold, Rohöl, S&P 500, Nasdaq, Tesla und Apple zu handeln.

Verfasst von: 1912212.eth, Foresight News

Am 3. Dezember gab die dezentrale Derivate-Handelsplattform Ostium Labs offiziell den Abschluss einer Series-A-Finanzierungsrunde in Höhe von 20 Millionen US-Dollar bekannt. Die Runde wurde gemeinsam von General Catalyst und Jump Crypto angeführt, mit Beteiligung von Wintermute Ventures, Coinbase Ventures, Crucible Capital sowie mehreren bekannten Angel-Investoren. Damit beläuft sich die Gesamtfinanzierung von Ostium auf 27,5 Millionen US-Dollar, bei einer Bewertung von 250 Millionen US-Dollar.

Dies ist eine der bedeutendsten Finanzierungsrunden im DeFi-Sektor des Jahres 2025. Ostiums Kernpositionierung ist es, „die liquidesten Märkte der Welt auf die Blockchain zu bringen“ und es Privatanlegern zu ermöglichen, mit selbstverwalteten Wallets direkt mit Hebelwirkung auf traditionelle Vermögenswerte wie Gold, Rohöl, S&P 500, Nasdaq, EUR/USD, Tesla, Apple und andere zu handeln – und sich so vollständig von Offshore-CFD-Brokern, eingefrorenen Konten, Auszahlungsbeschränkungen und intransparenten Preisgestaltungen zu lösen.

Gründerin Kaledora erklärte in der Ankündigung offen: „Wir haben uns damals entschieden, eine transparente, selbstverwaltete und fair bepreiste Alternative zu schaffen, weil unsere Konten bei Offshore-CFD-Plattformen wiederholt eingefroren und unsere Sicherheiten einbehalten wurden. Diese Finanzierung ist dazu da, eine echte globale Infrastruktur aufzubauen.“

ALL IN auf traditionelle Vermögenswerte

Das Ostium-Protokoll ist eine quelloffene, dezentrale Börse auf Arbitrum, die den transparenten und nicht-verwahrten Handel mit Perpetual-Kontrakten auf Real-World-Assets ermöglicht. Genauer gesagt baut Ostium eine dezentrale Handelsinfrastruktur auf, die es ermöglicht, jedes Asset wie einen Perpetual-Kontrakt zu handeln – alles vollständig on-chain. Nutzer können Perpetual-Kontrakte auf Devisen, Rohstoffe, Indizes, Aktien und Blue-Chip-Krypto-Assets handeln.

Der größte Unterschied zwischen Ostium und anderen führenden Perpetual-DEXs wie GMX oder Hyperliquid besteht darin, dass Ostium von Anfang an komplett auf RWA setzt und das vAMM-Modell (virtueller automatisierter Market Maker) vollständig verworfen hat. Stattdessen setzt Ostium auf eine hybride Architektur aus Single-Quote-RFQ (Request for Quote) und professionellen Hedging-Flows.

Einfach gesagt: Die von den Nutzern gesehenen Preise stammen direkt von professionellen Liquiditätsanbietern (derzeit ist bereits ein Hedging-Partner angebunden) und werden durch einen eigenen Orakel-Feed an den echten Marktpreis gekoppelt. Der Spread ist extrem gering, das Slippage minimal. Zweitens werden alle Orders vollständig on-chain ausgeführt, abgewickelt und abgerechnet, das Kapital verlässt nie die Wallet des Nutzers – echte Selbstverwahrung. Derzeit konzentrieren sich über 95 % des Open Interest der Plattform auf traditionelle Vermögenswerte (Gold, Silber, Rohöl, S&P, Nasdaq, EUR/USD, JPY/USD, Tesla, Apple, Coinbase usw.), was im gesamten DeFi-Perpetual-Sektor einzigartig ist.

Der CTO des Protokolls, Marco, erklärte in der Ankündigung, dass das kumulierte Handelsvolumen der Plattform bereits 25 Milliarden US-Dollar überschritten hat und der Anteil von Aktien, Rohstoffen und Devisen an den offenen Positionen über 95 % liegt.

Die wichtigsten Features im Überblick:

• Bis zu 50x Hebel (bei einigen Assets 100x), Unterstützung von Übernacht-Positionen ohne Liquidationsrisiko durch Funding Fees (da echte Hedging-Flows die Orders aufnehmen)
• Sofortige Auszahlung bei Schließung der Position, keine Auszahlungsprüfung, Gelder werden sofort an die Wallet zurücküberwiesen
• Cross-Margin-Modell, das es ermöglicht, mit einem einzigen USDC-Collateral mehrere Positionen gleichzeitig zu halten
• Baldige Einführung eines Multi-Quote-Maker-Wettbewerbsmechanismus (Maker bieten direkt auf Protokollebene auf große Orders und binden wirtschaftliche Interessen durch natives Staking+Slashing)
• Neu: ostiscan.xyz, auf dem die verbleibende Hedging-Exposure des Protokolls (OLP-Netto-Positionen) in Echtzeit eingesehen werden kann – maximale Transparenz

Ostium-CEO Kaledora erklärte, dass der Name von der antiken römischen Hafenstadt Ostia stammt. Das Ziel sei nicht, mit den Handelsprotokollen traditioneller Börsen zu konkurrieren, sondern mit globalen Online-Brokern wie Robinhood, eToro oder IG.

Harvard + Bridgewater + Royal Ballet Kombination

Die beiden Co-Founder von Ostium sind wohl das „ungewöhnlichste“, aber auch komplementärste Gründerteam des Jahres 2025.

CEO Kaledora Fontana Kiernan-Linn war zuvor quantitative Analystin bei Bridgewater und professionelle Balletttänzerin beim Royal Danish Ballet. Sie ist ein typisches „Multitalent“: Sie kann sowohl Modelle in einem Makro-Hedgefonds schreiben als auch auf der Bühne Schwanensee tanzen. Im Teenageralter wurde sie ins Royal Danish Ballet aufgenommen und tanzte dort vier Jahre lang, bevor sie ihr Studium an der Harvard University aufnahm. Dort lernte sie den Co-Founder Marco Antonio Ribeiro kennen, der Teilnehmer an internationalen Physik-, Biologie- und Chemie-Olympiaden war.

Co-Founder und CTO Marco Antonio Ribeiro hat bereits früh zusammen mit Kaledora in einem Hacker-House in der Nähe von Harvard Arbitrage bei CFD-Brokern betrieben. Er ist ein Technik-Enthusiast und leitete die gesamte Smart-Contract- und RFQ-Engine-Architektur von Ostium. Zuvor war er als Core-Developer bei mehreren DeFi-Protokollen tätig.

Weitere Teammitglieder kommen von Bridgewater, BlackRock, Jane Street, Citadel, Two Sigma sowie Uniswap, dYdX und anderen Institutionen. Sie verfügen im Schnitt über mehr als acht Jahre Berufserfahrung, kennen sich sowohl mit tiefgreifendem Hedging auf traditionellen Märkten als auch mit On-Chain-Mechanismen aus. Das Team besteht derzeit aus nur 15 Personen.

Token wird eingeführt

Laut offizieller Dokumentation hat Ostium noch keinen Governance-Mechanismus eingeführt, betont jedoch, dass die Beteiligung der Community für den Erfolg des Protokolls entscheidend ist. Derzeit arbeitet man an einem schrittweisen Übergang zu einer zunehmend Community-gesteuerten Governance. Diese wird eine Schlüsselrolle für die langfristige Entwicklung und den Erfolg des Ostium-Protokolls spielen.

Auf gut Deutsch: Es wird einen Token geben. Wer also Wallets verbindet, einzahlt oder handelt, kann mit einem Airdrop rechnen.

Laut einem offiziellen Tweet vom 1. Dezember hat Ostium in der 35. Woche 500.000 Punkte an 1.320 Trader und 3.430 Liquiditätsanbieter vergeben. Die 36. Wochenrunde startet in Kürze.