Ethereum verbrennt 18 Milliarden US-Dollar, doch das Angebot wächst weiter

Seit 2021 hat Ethereum mehr als 6 Millionen ETH verbrannt, was einem Wert von 18 Milliarden Dollar entspricht. Dennoch steigt die Gesamtmenge an ETH im Umlauf weiterhin an, obwohl dieser Mechanismus eigentlich das Angebot verringern soll. Wie lässt sich dieses Paradoxon erklären? Eine Analyse der Zahlen, Ursachen und Konsequenzen für die zweitwichtigste Kryptowährung auf dem Markt.

Krypto: Ethereum verbrennt 18 Milliarden Dollar an Wert 

Die Einführung von EIP-1559 im August 2021 markierte einen Wendepunkt für Ethereum. Dieser Mechanismus, der durch den London Hard Fork integriert wurde, ermöglicht es, einen Teil der Transaktionsgebühren zu verbrennen und so das zirkulierende Angebot zu verringern. Bis heute wurden mehr als 6,1 Millionen ETH dauerhaft entfernt, was einem Wert von 18 Milliarden Dollar zum aktuellen Kurs entspricht.

Die aktivsten Protokolle wie OpenSea und Uniswap tragen massiv zu diesem Phänomen bei. So hat OpenSea, die führende NFT-Plattform, allein Hunderttausende ETH verbrannt. Phasen hoher Aktivität, wie die Transaktionsspitzen in den Jahren 2021 und 2022, beschleunigten diesen Prozess, doch seither hat sich das Tempo verlangsamt.

Daten zeigen, dass das Volumen der verbrannten ETH direkt von der Netzwerknutzung abhängt. Im Jahr 2025, mit abnehmender Aktivität, verlangsamte sich die Burn-Rate, was die erwartete deflationäre Wirkung begrenzte. Trotz allem bleibt dieser Mechanismus ein zentrales Instrument zur langfristigen Regulierung des Kryptobestands.

Warum wächst Ethereum trotz der Verbrennung von 6 Millionen ETH weiter?

Selbst nach dem Verbrennen von 6 Millionen ETH wächst das Gesamtangebot von Ethereum weiter. Der Grund? Der Wechsel zu Proof-of-Stake (PoS) im Jahr 2022. Im Gegensatz zu Proof-of-Work (PoW) gibt PoS neue ETH aus, um Validatoren zu belohnen, die das Kryptonetzwerk absichern. Infolgedessen wurden seit dem London Hard Fork etwa 4 Millionen ETH dem Angebot hinzugefügt.

Der PoS-Mechanismus ist zwar weniger inflationär als PoW, sorgt aber weiterhin für eine positive Nettoausgabe. In Zeiten geringer Aktivität reichen die verbrannten Gebühren nicht aus, um die neu ausgegebenen ETH auszugleichen. Trotz aller Bemühungen, das Angebot zu verringern, bleibt Ethereum daher inflationär, mit einer geschätzten jährlichen Rate von 0,8 %. Die Folgen sind zweifach: Einerseits begrenzt ein wachsendes Angebot die Knappheit von ETH; andererseits könnte eine Wiederbelebung der Aktivität den Trend umkehren.

Krypto: Könnte Fusaka Ethereum retten?

Das jüngste Fusaka-Update, das auf Ethereum implementiert wurde, bringt wichtige Optimierungen zur Senkung der Transaktionskosten und zur Verbesserung der Netzwerkeffizienz. Durch die Förderung der Einführung von Rollups und Layer-2-Lösungen könnte Fusaka die Blockchain-Aktivität wiederbeleben und so das Volumen der durch Transaktionsgebühren verbrannten ETH erhöhen.

Gelingt es diesem Update, mehr Nutzer und Projekte anzuziehen, könnte die Burn-Rate die Nettoausgabe übersteigen und Ethereum deflationär machen. Die Auswirkungen werden jedoch erst mittelfristig sichtbar sein. Bis Ende 2025 gehen die Prognosen auseinander. Einige Kryptoanalysten erwarten eine Stabilisierung um 3.000 Dollar. Andere, eher pessimistische Stimmen, sprechen von einem Bärenmarkt-Szenario, falls es Ethereum nicht gelingt, sich von Konkurrenten wie Solana abzuheben.

Ethereum hat ETH im Wert von 18 Milliarden Dollar verbrannt, aber das Angebot wächst weiter. Dieses Paradoxon wird durch den Proof-of-Stake-Mechanismus erklärt, der weiterhin neue Token ausgibt. Die Frage bleibt offen: Wird Ethereum deflationär werden? Die Antwort hängt von der Entwicklung des Ökosystems und der Fähigkeit ab, mehr Kryptonutzer anzuziehen.